Rote Bete
Der Anbauratgeber für Rote Bete
Der Anbauratgeber für Rote Bete
Rote Bete ist eine zweijährige Pflanze, die jedoch als einjährige Kultur angebaut wird, um ihre Knollen zu ernten. Im zweiten Jahr ihrer Entwicklung bildet die Pflanze Samen aus. Um einen qualitativ hochwertigen Anbau zu gewährleisten, sind eine regelmäßige Unkrautbekämpfung, ebenso wie eine ausgewogene Bewässerung und ein Boden, der die Wurzeln während ihrer Entwicklung atmen lässt, notwendig. Die ausgewählten Sorten müssen zudem widerstandsfähig gegen Schädlinge und bekannte Viren sein, um einen guten Ertrag zu erzielen.
Rote Bete aussäen und anbauen
Vor der Aussaat ist es entscheidend, den Boden optimal vorzubereiten. Diese Phase dient nicht nur dazu, dass er die Samen der Roten Bete aufnimmt, was eine optimale Produktivität gewährleistet, sondern auch um aufwendige Eingriffe vor der Ernte zu vermeiden.
Bodenvorbereitung
Um Unkraut zu kontrollieren und Wildkräuter zu vernichten, sollten zwischen Februar und März zwei bis fünf falsches Saatbetten eingeplant werden. Bei der Falschen Saatbettbereitung wird den Unkrautsamen vor der Aussaat der Kultur ein wenig Zeit gelassen, zu keimen und sich zu entwickeln, bevor möglichst viel Unkraut mit der Egge entwurzelt wird. Danach können Sie den Boden bearbeiten, um ein ebenes, klumpenfreies Feld zu erhalten. Säen Sie die Samen in einen wenig steinigen Boden mit einer Tiefe von mindestens 40 cm, damit sich die Wurzeln gut entwickeln können. Darüber hinaus sollte die Bodenstruktur für das Wurzelsystem durchlässig und nicht erstickend sein. Rote Bete fügt sich übrigens hervorragend in eine Fruchtfolge mit Getreide und Hülsenfrüchten ein.
Die Aussaat
Rote-Bete-Samen haben eine Keimgrenze von 0 Grad Celsius. Bei zu niedrigen Temperaturen unter 5° C kann die Samenbildung jedoch vorzeitig ausgelöst werden. Daher ist es ratsam, mit der Aussaat zu beginnen, sobald die Temperaturen durchschnittlich 6 bis 10 °C erreichen.
Man kann in einfachen, doppelten oder dreifachen Reihen säen. Bei einer Einzelreihe muss das Unkraut häufiger und präziser entfernt werden. Die doppelte Reihe erleichtert die mechanische Unkrautbekämpfung. Um eine gute Keimung zu gewährleisten, sollte in einer Tiefe von 1 bis 2 cm gesät werden.
Je nach Zeitpunkt der Aussaat kann die Pflanzdichte variieren:
- 400.000 bis 600.000 Pflanzen/ha bei früher Aussaat;
- 500.000 bis 700.000 Pflanzen/ha bei der Aussaat im Mai/Juni.
Die Rübensamen bestehen aus Knäuel und sind daher polygerm. Das bedeutet, dass ein Knäuel mehrere Keimlinge hervorbringen kann. Diese Eigenschaft sollte bei der Berechnung der Aussaatdichte berücksichtigt werden.
Der Zyklus der Roten Bete beträgt etwa 120 bis 160 Tage. Bei frühen Sorten, die zwischen Februar und März ausgesät werden, erfolgt die Ernte im Sommer. Bei traditionellen Sorten, die im April gesät werden, werden die Rüben zwischen August und September geerntet. Lagerrüben hingegen werden meist im Mai gepflanzt und zwischen September und November geerntet.
Rote Bete pflegen, ernten und lagern
Die Düngung hängt natürlich vom Bodentyp, der Anbauregion und den vorherigen Düngergaben ab. Für eine traditionelle, lagerfähige Rote-Bete-Sorte empfehlen wir jedoch die folgenden Mengen:
- Stickstoff (N): 150–200 kg/ha
- Phosphor (P): 80–100 kg/ha
- Kalium (K): 250–300 kg/ha
Der Stickstoffbedarf ist während der Blattentwicklungsphase und zu Beginn des Dickenwachstums besonders hoch. Um Mängel zu vermeiden, ist außerdem eine Zugabe von Bor und Magnesium ratsam (3 kg/ha bzw. 45 kg/ha).
Bewässern, aber in Maßen!
Die Rote Bete benötigt einen Boden, der nicht zu feucht ist, aber dennoch gute Wasserreserven hat, damit nicht zu häufig bewässert werden muss. Bei sandigen Böden und geringen Niederschlägen ist jedoch eine regelmäßige Wasserversorgung erforderlich, insbesondere während der Auflaufphase, um ein gleichmäßiges und schnelles Wachstum zu gewährleisten, sowie während der Entwicklung der Pflanze. Eine zu geringe Bewässerung kann die Geschmacksqualität und den Ertrag der Roten Bete beeinträchtigen.
Rote Bete ernten und lagern
Drei Monate nach der Aussaat kann die Rübenernte beginnen. Wird die Rote Bete von Hand geerntet, eignet sie sich besonders gut zum Bündeln für den Verkauf als Frischware. Diese Methode ist sehr arbeitsintensiv. Die Ernte kann auch maschinell erfolgen, wobei nur das Gemüse ohne Stängel und Blätter geerntet wird. Zur Lagerung der Roten Bete ist ein Schütt- oder Kistenlager die beste Lösung. Bei guter Belüftung und Kühlung des Lagerraums können die Rüben dort zwischen 6 und 8 Monaten gelagert werden.
Rizomania und andere Krankheiten
Die Rote Bete ist eine recht widerstandsfähige Pflanze. Dennoch muss sie zunehmend mit heißeren Sommern und starken Niederschlägen zurechtkommen. Diese extremen Wetterbedingungen bieten ideale Voraussetzungen für die Entwicklung verschiedener Krankheiten, Pilze oder Viren.
BNYVV, eine Bedrohung für den Rote-Bete-Anbau
Derzeit grassiert in Deutschland und Europa das Rizomania-Virus, auch bekannt als Beet Necrotic Yellow Vein Virus (BNYVV). Dieses Virus wird von den beweglichen Sporen des im Boden vorkommenden Pilzes Polymyxa betæ übertragen. Dieser bildet Speicherorgane, sogenannte Cystosoren, die über 15 Jahre lang im Boden aktiv bleiben können. Überschüssiges Wasser (oder das Vorhandensein von Senken), schlechte Drainage, hohe Temperaturen oder eine schlechte Bodenstruktur sind Faktoren, die das Wachstum des Pilzes und die Ausbreitung des Virus begünstigen.
Das BNYVV verursacht abnorm aufrechte Pflanzen, welke, gelb gefärbte Blätter, sowie einen überentwickelten Wurzelbart. Das Gemüse kann weiße Gefäße aufweisen, und die Wurzel wird hart und faserig, wodurch die Rote Bete ungenießbar wird. Eine erhöhte Wachsamkeit ist geboten, um die Ausbreitung des BNYVV zu verhindern.
Weitere Schädlinge, auf die Sie achten sollten
Cercosporiose/Blattflecken ist eine häufige Krankheit der Roten Bete, erkennbar an kleinen, runden, rot umrandeten Flecken, die durch den Pilz Cercospora beticola verursacht werden. Echter Mehltau, verursacht durch Erysiphe betae, kann ebenfalls erhebliche Schäden anrichten. Der Wechsel von feuchten und warmen Perioden über 20 °C kann das Auftreten eines weißen Belags auf den Blättern verursachen.
Darüber hinaus können einige Erdflöhe und Fliegen Schäden an den Pflanzen verursachen: Der Rübenerdfloh (Chaetocnema tibialis) befällt die Keimblätter; die Rübenfliege (Pegomya betae) entwickelt sich dagegen eher als Minierfliege im Blattgewebe.
Um den Ertrag von Rote-Bete-Kulturen zu sichern und die Widerstandsfähigkeit gegenüber Schädlingen zu erhöhen, sollte zu hochwertigen Sorten gegriffen werden. Dies gewährleistet VOLTZ Maraîchage seit vierzig Jahren durch eine sorgfältige Auswahl von Gemüsesamen und -pflanzen.