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Falscher Mehltau an Basilikum: Was tun?

Falscher Mehltau an Basilikum: Was tun?

Seit fast zwanzig Jahren gibt es den Falschen Mehltau, der Basilikumkulturen innerhalb weniger Tage vernichten kann. Bevor die Krankheit als solche erkannt wurde, ließen die ersten Anzeichen eher eine mangelhafte Düngung der Basilikumpflanzen vermuten. Doch die Produzenten merkten bald, dass es sich um ein gravierenderes Problem handelte. Seit der Entdeckung dieses Pilzes sind alle Branchen daran beteiligt, die besten Lösungen und die widerstandsfähigsten Sorten zu finden, um dem Falschen Mehltau entgegenzuwirken.

Den Falschen Mehltau verstehen

Anfang der 2000er Jahre wurde der Falsche Mehltau erstmals in der Schweiz an Basilikumpflanzen festgestellt. Inzwischen sind Kulturen weltweit betroffen. Der Falsche Mehltau breitet sich rasant aus und seine Symptome können eine Kultur im Ganzen gefährden.


Falscher Mehltau, eine artspezifische Krankheit


Der Falsche Mehltau wird durch Oomyceten übertragen. Diese Eipilze sind bei verschiedenen Arten für zahlreiche Krankheiten verantwortlich. Diese Erreger können nicht wie andere Pilzkrankheiten (z. B. Echter Mehltau) behandelt werden.


Beachten Sie, dass diese Form des Falschen Mehltaus, verursacht durch den Pilz Peronospora belbahrii, ausschließlich Basilikum befällt, und zwar sowohl Gewächshauskulturen als auch Kulturen im Freiland. Mit einer Konzentration von 100 bis 300.000 Sporen pro mm² ist dieser Krankheitserreger sehr potent.


Die Ausbreitung von Falschem Mehltau


Hohe Luftfeuchtigkeit und zu kühle Temperaturen sind die Hauptfaktoren, die das Auftreten von Falschem Mehltau begünstigen. Es ist daher wichtig, sicherzustellen, dass die Luftfeuchtigkeit nicht über 85 % liegt und dass sich keine Feuchtigkeit auf den Blättern befindet. 


Achtung: Die Sporen des Falschen Mehltaus entwickeln sich bei Temperaturen zwischen 12 und 27 °C! Untersuchungen des FiBL in der Schweiz haben jedoch gezeigt, dass der Falsche Mehltau hohen Temperaturen nicht standhält. Im Gewächshaus wird empfohlen, die Luft über einen Zeitraum von drei Tagen täglich für 3 bis 4 Stunden zu erwärmen. Mit dieser Technik konnte die Anzahl der Sporen um 98 % reduziert werden!

Außerdem ist es notwendig, den Basilikumpflanzen viel Licht zu geben. Zahlreiche Tests haben gezeigt, dass ein starker Befall mit Falschem Mehltau häufig nachts auftritt, wenn die Lichtintensität geringer ist und die klimatischen und thermischen Bedingungen günstig sind. Auch zu große Temperaturschwankungen können das Auftreten des Falschen Mehltaus auf Basilikum begünstigen.


Die Sporen des Falschen Mehltaus bleiben 7 bis 10 Tage im Boden aktiv. Sie können dann vom Wind verweht werden, wodurch sich der Falsche Mehltau innerhalb weniger Stunden über eine ganze Kultur ausbreiten kann.


Die Symptome des Falschen Mehltaus erkennen

 

Falscher Mehltau bricht nach einer Inkubationszeit von 3 bis 5 Tagen aus. Das erste Anzeichen ist die Gelbfärbung der betroffenen Blätter. Danach entwickeln sich graue oder violette Sporen auf der Unterseite der Blätter. Diese Anzeichen sind in der Regel morgens sichtbar. Diese Flecken werden schließlich braun und breiten sich dann über das Blatt und später über die gesamte Pflanze aus.

 

Mit welchen Mitteln lässt sich der Falsche Mehltau am besten bekämpfen?

Weltweit wurden zahlreiche Versuche durchgeführt, um den Basilikumproduzenten ein Maximum an Lösungen zu bieten, wobei sowohl die Beleuchtung als auch Pflanzenschutzmittel berücksichtigt wurden. Bis heute sind eine gute Kulturführung und die Verwendung resistenter Sorten die besten Mittel zur Bekämpfung des Falschen Mehltaus. 

 

Die Grenzen von Pflanzenschutzmitteln und künstlicher Beleuchtung


Tests, die in den letzten Jahren in Frankreich durchgeführt wurden, haben gezeigt, dass Pflanzenschutzmittel bei Kulturen, die von Falschem Mehltau befallen sind, keine überzeugenden Ergebnisse liefern.


Da der Falsche Mehltau empfindlich auf Licht reagiert, wurden Versuche mit Rotlicht an Basilikumkulturen durchgeführt. Der Vorteil ist, dass die Sporulation und die Entwicklung des Erregers im Blatt sofort stoppen, sobald die Pflanzen dem Licht ausgesetzt werden. Die Sporenbildung beginnt jedoch erneut, sobald das Licht ausgeschaltet wird. Diese Lösung scheint aufgrund der hohen Kosten und der Schwierigkeit der Umsetzung für Freiland- oder sogar Gewächshauskulturen nicht praktikabel zu sein.


Sicherer Erfolg durch prophylaktische Maßnahmen

 

Das französische Institut technique interprofessionnel des plantes français (ITEPMAI) hat in den letzten Jahren zahlreiche Tests durchgeführt. Dabei zeigte sich, dass ein kontrollierter Basilikumanbau zu wirksamen Ergebnissen gegen den Falschen Mehltau führt. Es ist daher unerlässlich:

  • sicherstellen, dass die Böden gut durchlässig sind.
  • Töpfe nicht zu dicht stellen und eine zu hohe Dichte im Feld vermeiden.
  • eher morgens mit einem Tropfsystem oder sogar von unten zu bewässern.
  • die Luftfeuchtigkeit im Gewächshaus bei 65-75 % zu halten.
  • über den Einsatz von Thermo-Hygrometern nachzudenken, die bei kritischen Bedingungen eine vorbeugende Behandlung auslösen 
  • eher Kalium- statt Stickstoffdüngung zu geben.
  • Schnittwerkzeuge und Anzuchtunterlagen gründlich zu reinigen und zu desinfizieren.
  • infizierte Pflanzen und Töpfe zu entfernen und zu vernichten. 

 

Die beste Alternative gegen Falschen Mehltau: hochresistente Basilikumsorten


Im Kampf gegen diese weltweite Plage wurde nach den widerstandsfähigsten Basilikumsorten geforscht. Das Ziel ist es, Pflanzen zu finden, die auch unter dem Druck des Falschen Mehltaus gesund gedeihen können.


In unserem VOLTZ Maraîchage Katalog bieten wir Ihnen drei Sorten, die gegenüber Falschem Mehltau (Pb1) tolerant sind und sich in den letzten Saisons bewährt haben: 


-    Fortofino F1*
 

Ein Basilikum vom Typ ‚Genoveser‘ mit schnellem Wachstumszyklus und rascher Regeneration, der eine Höhe von 50 bis 60 cm erreicht. Diese Sorte ist eher für den frischen Verbrauch bestimmt.
 


-   Fortilagero F1*

Mit einer Höhe von 40 bis 45 cm ist Fortilagero F1 ideal für die Topfproduktion oder für den Frischmarkt. Seine Blätter sind groß und dunkelgrün, und seine Blüte erfolgt relativ langsam.


*Marque déposée - Bred by Genesis seeds 


-   Loki


Der Basilikum Loki gehört zur Generation der gegenüber Falschem Mehltau (Pb1) toleranten Basilikumsorten. Er erreicht eine Höhe von 22 cm. Sein Wuchs bleibt homogen und er zeigt ein gutes Verhalten unter kälteren Bedingungen. Loki eignet sich sowohl für die Verwendung im Frischmarkt als auch für die Industrie.

 

2022 wurde eine neue Rasse des Falschen Mehltaus identifiziert (Pb2). Aus diesem Grund selektiert VOLTZ Maraîchage derzeit Sorten, die Ihnen einen optimalen Ertrag und eine sehr hohe Resistenz gegen diesen neuen Stamm des Falschen Mehltaus garantieren. Folgen Sie uns auch weiterhin und entdecken Sie schon bald unsere neuen leistungsstarken Genetiken!

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Der Geschmack des Sommers, vom Feld bis auf den Teller

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