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Herausforderungen und Chancen für die Tomatenproduktion in Deutschland

Herausforderungen und Chancen für die Tomatenproduktion in Deutschland

Die Tomate, eine wahre Ikone der Gärten und der Sommerküche, spielt eine strategische Rolle in der europäischen Gemüsewirtschaft. Doch der Tomatenmarkt unterliegt einem starken Wandel, der durch die Produktionsbedingungen, das Verbraucherverhalten und den internationalen Wettbewerb bestimmt wird. Außerdem ist diese Kultur stark von Viren betroffen, was eine kontinuierliche Überwachung während der gesamten Saison erfordert. Ein Überblick über den aktuellen Markt dieses Sommerklassikers.

Der globale und europäische Markt: Rückgang und Chancen

Mit einer weltweiten Produktion von 190 Millionen Tonnen pro Jahr gehört die Tomate zu den bedeutendsten Gemüsekulturen. Ein Großteil dieser Produktion geht in die industrielle Verarbeitung. In Europa werden jährlich 17 Millionen Tonnen Tomaten produziert, von denen jedoch nur 6,2 Millionen Tonnen für den Frischmarkt bestimmt sind – eine Zahl, die zwischen 2017 und 2022 um 13 % zurückgegangen ist. Italien dominiert den europäischen Tomatenmarkt deutlich, wobei 84 % der 6,3 Millionen Tonnen seiner Gesamtproduktion für die Verarbeitung bestimmt sind.

Begrenzte Tomatenproduktion in Deutschland

Deutschland produzierte im Jahr 2021/2022 rund 101.800 Tonnen Tomaten. Um den Bedarf der Verbraucher zu decken, ist das Land stark auf Importe angewiesen. So wurden 2022 rund 642.000 Tonnen Tomaten importiert. Die wichtigsten Lieferländer sind die Niederlande, Spanien und Marokko. Insbesondere Marokko konnte zwischen 2018 und 2022 seine Exporte nach Deutschland um ein Drittel auf 72.000 Tonnen steigern. Die anderen Hauptlieferländer hingegen verzeichneten einen Rückgang ihrer Exporte um 5 bis 24 %.

Tomatenkonsum in Deutschland: Ein leichter Ernterückgang

Tomate_Verbraucher

Deutsche Haushalte verzehren durchschnittlich 30 kg Tomaten pro Jahr, sowohl als frisches Gemüse als auch in Form verarbeiteter Produkte. Das entspricht 27 % des gesamten Gemüsekonsums. Während die Verbrauchervorlieben zunehmend in Richtung lokaler, biologischer und vielfältigerer Tomatensorten wie Kirschtomaten tendieren, ist die heimische Tomatenernte leicht rückläufig und erreichte 2022 nur 101.800 Tonnen.

Verbrauchererwartungen und Herausforderungen des Marktes

Die steigende Nachfrage nach biologischen und regionalen Tomaten stellt die Gemüsebauern vor die Herausforderung, sich immer wieder neu zu positionieren - insbesondere angesichts der starken Konkurrenz aus Ländern wie Marokko, die von niedrigeren Produktionskosten profitieren. Um die Erwartungen der deutschen Verbraucher zu erfüllen, spielen Sortenvielfalt sowie sensorische und ästhetische Qualität eine entscheidende Rolle.


Da die Nachfrage von Jahr zu Jahr steigt, müssen sich die Tomatenproduzenten - insbesondere diejenigen, die kurze Lieferketten bedienen und frische Tomaten anbieten - an drei Grundprinzipien orientieren:


- Qualität: Auswahl von Sorten mit exzellentem Geschmack und hoher Krankheitsresistenz.
- Nachhaltigkeit: Förderung umweltfreundlicher Anbaumethoden, um der wachsenden Nachfrage gerecht zu werden.
- Differenzierung und Vielfalt: Entwicklung eines breiten Sortiments und origineller Produkte.


Quellen: Yumda, Fresh Plaza, bretagnecommerceinternational.com

Veröffentlichungsdatum: Januar 2025

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